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Aus dem Traum eines separaten Selbstes erwachen

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Lass uns mal folgende Analogie im Vergleich zur realen Welt durchspielen, in der es einen Träumer und den von ihm erträumten Charakter in einer Traumwelt gibt:

Dabei sind alles, was für den erträumten Charakter erfahrbar ist, seine Sinneswahrnehmungen, Gefühle und Gedanken, die zugleich seinen Verstand ausmachen.

Allerdings geht das Wissen über das eigene Sein als ein ICH und damit auch die Essenz aller Wahrnehmung vom Träumenden aus, den ich im Folgenden zur besseren Unterscheidung als „Logos“ bezeichnen werde.

Der Logos ist dabei als Verstand des träumenden Bewusstseins zu verstehen, der wiederum dem des erträumten Charakters übergeordnet ist, da alles was im Traum geschieht, inklusive die Erscheinung des erträumten Charakters, alleinig die Aktivitäten des Verstandes vom träumenden Bewusstsein sind.

Somit gibt es in der Traumwelt nirgendwo wirklich eine reale Entität, die als erträumter Charakter eine eigenständige, unabhängige Existenz von diesem Bewusstsein hätte. Dort gibt es bei genauerer Betrachtung kein separates Selbst, keine eigenständige Person, kein unabhängiges Ego.

Der erträumte Charakter ist lediglich eine auf die Dauer des Traumprozesses beschränkte Projektion vom träumenden Logos und ist zugleich dessen Instrument, um in der Traumwelt Sinneswahrnehmungen, Gedanken und Gefühle haben zu können.

Als solches stellt der Charakter in keiner Weise ein Problem dar, auch wenn dessen Verstand im Vergleich zu dem des traumerschaffenden Logos relativ eingeschränkt ist. Das ändert aber nichts daran, dass der erträumte Charakter als Person das Instrument für das träumende Bewusstsein ist, um sich selbst in seiner Traumwelt erfahren zu können.

Zu einem Problem wird die erträumte Person nur, wenn sie insofern eigenständig wird, als dass sie sich als ein von allem getrenntes, separates Selbst wahrnimmt, sich dabei der eigenen zeitlichen Beschränktheit bewusst wird und fort an von Angst und Mangel dominiert wird. Dann wird der Traum zu einem Albtraum.

Das Äquivalent zu dieser Analogie ist die zeitlich begrenzte, physische Erscheinung einer Person in der Wachwelt als eine Aktivität des universellen Bewusstseins, das die Welt, so wie wir sie erleben, erschaffen hat und mit seiner Energie und Intelligenz aufrechterhält.

Dabei sind wir als Person eine Lokalisation von Bewusstseinsenergie des göttlichen Logos, um diesem als ein individuelles, schöpferisches Wahrnehmungsinstrument auf Erden zu dienen und die Erfahrung in der eigenen, erschaffenen Welt zu ermöglichen.

Im Unterschied zum Traum jedoch, stellt ein jeder solcher instrumenteller Brennpunkt von Bewusstsein eine eigenständige Entität dar, wobei alle Entitäten wiederum verbunden sind über das eine, göttliche Bewusstsein, welches allen das ICH-Gefühl verleiht.

Das kann man sich so vorstellen, als wäre das unendliche ICH-Bewusstsein Gottes eine riesige Wolke, von der Fäden ausgehen, die wiederum in kleineren Bewusstseinswolken enden, die sich ihrerseits zwar als voneinander unabhängige, eigenständige ICHs wahrnehmen, jedoch über die übergeordnete ICH-Bewusstseinswolke parallel verbunden sind. Sie besitzen dasselbe göttliche ICH, aber unterschiedliche Charaktere bzw. Persönlichkeiten, und wenn eine davon verschwindet, dann bedeutet dies nicht automatisch das Ende aller anderen.

Im Traum hingegen sind alle erscheinenden Wesenheiten Projektionen des träumenden Verstandes. In der philosophischen Erkenntnistheorie spräche man hier vom so genannten „Solipsismus“, was so viel bedeutet wie: „Alles ist die Schöpfung meines Verstandes und wenn dieser nicht mehr träumt bzw. ist, dann existiert auch die Welt nicht mehr“.

Daher kann die Analogie der Traumwelt nicht 1:1 auf die Wachwelt übertragen werden, auch wenn wir uns selbst in Letzterer im Grunde ebenso immer und überall in anderer Form begegnen, da wir alle dasselbe, göttliche Ur-ICH teilen, dessen Geist den gesamten Kosmos ausfüllt.

Ja es ist so, dass wir uns als eine mit einem freien Willen ausgestattete Seele sozusagen „im Verstand Gottes erleben“. Und als solche sind wir in Wirklichkeit Erfahrende und Vermittler der göttlichen Kreativität, die durch uns wirkt und vor unseren Augen ihre Manifestationen zeitigt, zu denen auch unser Körper und Verstand zählt.

Und auch hier gilt, wie im Traum: Zu einer problembeladenen und leidenden Person wird eine Seele nur, wenn sie sich dermaßen mit Körper und Verstand identifiziert, sodass sie auf ihre wahre, geistige und unsterbliche Seelenrealität vergisst.

Und wenn wir vergessen, wer wir wirklich sind, dann werden wir zur ausschließlichen Erfahrung einer separaten Person und unterliegen ihrer körperlichen und geistigen Begrenzungen, was wiederum zu einer mehr oder weniger, aber durchgehenden Dominanz von Angst und Mangel in allen Lebensbereichen führt.

Wir erleben uns dann in ihr, also in der Person – getrennt von allem und jedem – getrennt von Gott!
Wenn wir aber lernen, diese Identifikation aufzulösen, indem wir unsere Aufmerksamkeit auf das lenken, was in uns permanent wahrnimmt, dann findet eine Art Perspektivenwechsel statt, bei dem wir aus Körper und Verstand insofern aussteigen, als das wir beide in unserem Wahrnehmungsfeld, welches unser göttliches Ich-Gefühl ausmacht, erleben.

D.h., Sinneswahrnehmungen, Verstandesaktivitäten und Körper sind dann Erscheinungen in uns, genau so, wie auch die gesamte Welt eine Erscheinung in uns ist, während wir das wahrnehmende, formlose, zeitlose Subjekt auf rein geistiger, dimensionsloser Ebene sind, welches nicht den zeitlichen, physischen und geistigen Begrenzungen des Körperverstandes unterliegt und zugleich alles miteinander als ein alles registrierender Raum verbindet.

Indem wir uns nun gewahr werden, dass wir der formlose, weit offene und stets präsente Raum von Bewusstsein sind, in welchem sich alle Erfahrungen abspielen und sich die Welt zeigt, beginnen wir mehr und mehr „über der Welt zu stehen.“

D.h., die Welt, egal wie chaotisch sie derzeit auch sein mag, kann uns dann nichts mehr anhaben, weil sie uns nicht mehr absolut, sondern nur noch relativ tangiert, was nicht heißt, dass uns dann alles egal sein wird! Mitgefühl und Liebe gehen dabei nicht verloren, im Gegenteil!

Aber der Frieden, der sich in uns einstellt, sobald wir unsere wahre Herkunft einmal erkannt haben, ist dermaßen erfüllend und befriedigend, dass alles Weltliche, zu dem auch das persönliche Ego gehört, in den Hintergrund rückt, worin letztlich unser aller seelisches Heil und in weiterer Folge auch jenes der gesamten Erde liegt.

Glaub es nicht, erfahre es! Die Zeit ist reif dafür – JETZT!

Der Beitrag Aus dem Traum eines separaten Selbstes erwachen erschien zuerst auf raumbewusstsein.net.


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